Das „europäische Förderzentrum für Kammermusik“ ProQuartet wurde 1987 in Paris gegründet – zu einem Zeitpunkt, zu dem die Kammermusikszene in Frankreich so gut wie inexistent war. Der offizielle Auftrag, den ProQuartet vom Ministère de la Culture erhielt, lautete dementsprechend, junge Streichquartette systematisch zu fördern, mit dem Ziel, eine Kammermusikszene aufzubauen.
Inoffiziell ging es für den Initiator der Vereinsgründung, France-Musique-Produzent Georges Zeisel, allerdings um eine sehr viel globalere Sache: Die durch den Nationalsozialismus und den Zweiten Weltkrieg stark beschädigte europäische Kammermusikszene zu restaurieren.
30 Jahre nach der Gründung gibt es für ProQuartet gute Gründe zu feiern: Quasi aus dem Nichts konnte in Frankreich eine üppige Kammermusikszene entstehen, und Paris ist zu einer profilierten Plattform für Kammermusiker aus ganz Europa avanciert.
Musikfeuilleton: Kammermusikalischer Inkubator. ProQuartet wird 30
Deutschlandfunk Kultur, 24.9.2017, 20 Uhr