Wenn der Nachtigal stört

Die damalige Bundesentwicklungsministerin, Heidemarie Wieczorek-Zeul, war 2004 das erste Mitglied einer deutschen Regierung überhaupt, welches um Entschuldigung für jenes Massaker bat, das deutsche Soldaten einhundert Jahre zuvor in der ehemaligen Kolonie „Deutsch-Südwest“ (heute: Namibia) begangen hatten. Mehr als ein Jahrzehnt später wiederum finden endlich konkrete Verhandlungen mit namibischen Vertretern über mögliche Reparations-Maßnahmen statt.

Deutlich schneller voran kommt die Auseinandersetzung mit dem deutschen Kolonialerbe auf zivilgesellschaftlicher Ebene. So sind in vielen Städten längst private Initiativen entstanden, die sich unter anderem für das Umbenennen von Straßen einsetzen, die die Namen ehemaliger Kolonialisten (wie etwa des Reichskommissars Gustav Nachtigal) tragen. Den Aktiven geht es dabei vor allem auch darum, die Verschränkungen von Geschichte und Gegenwart aufzuzeigen – und damit die Wechselbeziehungen von einem historischen „Kolonial-“ zu einem aktuellen „Postkolonial-Verständnis“. In seinem Feature „Wenn der Nachtigal stört“ berichtet Christian Blees über den aktuellen Stand der Postkolonialismus-Debatte und lässt diverse Betroffene sowie Beteiligte zu Wort kommen.

Sendetermin: Freitag, 16. Juni 2017, ab 19.15 Uhr im Deutschlandfunk.

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